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EM: Höljes

René Münnich war nach dem „magic weekend“ in Höljes nicht zufrieden. Nur knapp hatte er im bestbesetzten Europameisterschaftslauf des Jahres mit seinem Skoda Fabia RS T16 4x4 das C-Finale verpasst. Enttäuschend war für ihn aber nicht die Platzierung, sondern die Art und Wiese, wie sie zustande gekommen ist. Münnich: „Der EM-Lauf in Schweden ist immer der sportliche Höhepunkt der Saison. Ich wusste, dass es bei 37 Konkurrenten in der Division 1 nicht ganz leicht sein würde, vorne mitzufahren. Mein Ansprüche sind aber auch gestiegen: ich will in der Gesamtwertung in die Top Ten und 2011 eine einstellige Startnummer haben.“

Nach dem Zeittraining war Münnich voll im Plan: Platz 15 mit einer Zeit von 46,16 Sekunden für die schnellste Runde. Damit war er nur 1,18 Sekunden langsamer als der große Überflieger der Saison, Titelverteidiger Sverre Isachsen, aber schneller als die Markenkollegen Guttorm Lindefjell und Jani Paasonen und auch schneller als Jungstar Mats Lysen oder Altmeister Per Eklund.

Auch mit den ersten beiden Heats konnte Münnich noch zufrieden sein, vor allem im zweiten spielte er seine Routine aus. Nach weniger optimalem Start nutzte er das Gedrängel in der zweiten Kurve und fuhr gleich die Joker Lap. Das stellte sich als optimale Taktik in diesem Heat gegen Peter Hedstrøm und Toomas Heikkinen heraus, im Ziel lag Münnich nämlich vorn.

Der dritte Heat begann noch besser. Münnich gewann den Start gegen Peter Hedstrøm, Per Eklund, Pat Doran und Morten Bermingrud. Und dann begann das Drama: Schon zum zweiten Mal an diesem Wochenende verrauchte der Turbolader! Münnich: „Wir haben ein neues amerikanisches Fabrikat verwendet. Offenbar gibt es da Probleme mit der Schmierung der Keramiklager. Ab sofort verwenden wir wieder die alten Lader. Dann hab’ ich eben fünf PS weniger.“

Damit war das Drama aber noch nicht vorbei: Wenig später fing es heftig an zu regnen, auch die ganz Schnellen fuhren nur noch mäßige Zeiten. Dafür glänzten ein paar „Hinterbänkler“ mit einstelligen Platzierungen. Münnich: „Dadurch sind Eklund und Hunsbedt an mir vorbeigezogen und haben mich aus dem C-Finale verdrängt. Schade, ich hätte gerne noch den einen oder anderen Punkt geholt.“ Im D-Finale konnte er nicht starten, mit dem Wechsel des Turboladers war das Team ein paar Minuten zu spät fertig.

In der Division 1A hat sich Mandie August mit ihrem VW Polo S1600 längst etabliert, auch wenn es in Höljes nicht ganz zum C-Finale und damit für weitere Punkte gereicht hat. Ihren zweiten Lauf kann sie sogar gewinnen. In Skandinavien gibt es dafür sogar sofort eine kleine Zeremonie. Der Beifall der mehr als 20.000 Zuschauer tat ihr sicher gut. Am Ende des Tages bleibt Platz 19 und die Gewissheit, Fahrer wie Valdas Navickas und Andreas Bakkerud hinter sich gelassen zu haben.
Inzwischen ist das ALL-INKL.COM-Team schon auf dem Weg zum nächsten EM-Lauf in Finnland.


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