Berichte
EM: Lydden (GB)
Die FIA Rallycross-Europameisterschaft ist auf historischem Boden in die Saison 2009 gestartet: Am 4. Februar 1967 fand auf dem Lydden Hill Race Circuit in der englischen Grafschaft Kent das erste Rallycross-Rennen überhaupt statt. Das ALL-INKL.COM Racing betrat in Lydden ebenfalls Neuland. „Wir hatten keinerlei Streckenkenntnisse“, sagt Teamchef René Münnich. „Das hat die Sache nicht einfacher gemacht.“ Das Osterwochenende in Süd-England müsse man leider unter der Rubrik „Pleiten, Pech und Pannen“ abhaken.
Lydden Hill Circuit ist eine extrem schnelle Strecke. Die Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Top-Runde in der Division 1 liegt bei 116 km/h (Estering zum Vergleich: 93 km/h), dabei muss dreimal von hohem Tempo stark abgebremst werden. Deshalb waren am Skoda Fabia RS T16 4x4 von René Münnich Bremsen montiert worden, die nicht so schnell überhitzen. Belege und Scheiben mussten dann allerdings im ersten freien Training eingebremst werden. Im zweiten freien Training stimmte die Bremsbalance noch nicht, so dass sich Münnich nicht richtig auf die für ihn neue Strecke einschießen konnte.
Doch damit nicht genug: Als zum gezeiteten Training aufgerufen wurde, war der Skoda nicht startklar. Eine Ölleitung war undicht, das konnte nicht rechtzeitig behoben werden. So fand sich Münnich am Ende der Tabelle ohne Zeit wieder.
Trotz der widrigen Umstände war dann im ersten Heat deutlich zu spüren, dass Münnich und sein Skoda einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht haben. Nach dem Start konnten sie dem Top-Favoriten auf den EM-Titel, Michael Jernberg (Schweden/Skoda), gut folgen – bis zur letzten Runde. In der North Bend, einer Spitzkehre, wurde ein Konkurrent plötzlich extrem langsam. Münnich: „Um einen Crash zu vermeiden, habe ich mein Auto beim Anbremsen in einen Dreher gezwungen. Schade, von den Zeiten her wäre eine Top-Ten-Platzierung drin gewesen.“
Der Dreher hatte leider weit reichende Auswirkungen, denn dabei war auch der Motor abgestorben – mit schlimmen Folgen für den Turbolader und wahrscheinlich auch für den neuen Motor von Trollspeed. Da der Motor durch das ALS-System extrem heiß wird, muss er noch eine Weile Kaltlaufen, bevor er endgültig abgestellt wird. Sonst kann die Hitze für die Komponenten tödlich sein.
Dass der Dreher größere Schäden zur Folge hatte, stellte sich schon beim Start zum zweiten Heat heraus. Es baute sich kein Ladedruck mehr auf. Offensichtlich war eine Dichtung nach dem Heißabsteller defekt, die Brennräume wurden nicht mehr optimal gefüllt. Münnich: „Der Leistungsverlust war spürbar. Trotzdem konnte ich Hunsbedt und Walfridsson folgen.“ Doch es war das Pleiten-Pech-Pannen-Wochenende, und der Heat wurde abgebrochen und neu gestartet. Das war für den waidwunden Motor zu viel! Jetzt drückte die Ladeluft, die wegen der defekten Dichtung überall hin – nur kaum noch in die Brennräume – strömte, in das Kühlsystem. Prompt platzte der Kühler. Nach dem zweiten Heat stand in der Zeitenliste hinter René Münnich nur „DNF“. Did not finish. Rennen nicht zu Ende gefahren!
Mit provisorisch repariertem Motor ging es schließlich in den dritten Heat. Der Start war super, dann ließ Münnich es aber ruhiger angehen: „Das Finale war eh nicht mehr drin. Also habe ich das Auto geschont, um den Start beim DRX-Lauf auf dem Estering nicht zu gefährden.“
Münnich brachte trotz allem positive Erkenntnisse von der Insel mit. Nach wie vor ist er nämlich begeistert über die gute Zusammenarbeit mit seinem neuen Tuner Trollspeed. „Dadurch hatten wir auch Zugriff auf die GPS-Daten von Michael Jernberg“, sagt Münnich. Der Vergleich sei äußerst interessant gewesen, denn auf 80 Prozent der Strecke habe er gegenüber dem Schweden nur 0,3 Sekunden verloren, auf dem Rest, einem schnellen Schotterstück, aber mehr als eine Sekunde. Das lag wahrscheinlich an einem Dämpfer, der in Lydden kaputt ging. Münnich: „Das wirkt sich natürlich gerade auf Schotter besonders negativ aus.“
Mandie August hatte mit ihrem VW Polo S1600 in der Division 1A kaum technische Probleme, dafür tat sie sich zunächst aber recht schwer, auf der für das ganze Team neuen Strecke die optimale Linie zu finden. Doch sie machte das ganze Wochenende erhebliche Fortschritte, steigerte sich und fuhr im dritten Heat in dem Klassefeld die 14. schnellste Zeit. Münnich: „Am Ende des Tages hatte Mandie den Speed, der fürs C-Finale gereicht hätte.“
Lydden Hill Circuit ist eine extrem schnelle Strecke. Die Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Top-Runde in der Division 1 liegt bei 116 km/h (Estering zum Vergleich: 93 km/h), dabei muss dreimal von hohem Tempo stark abgebremst werden. Deshalb waren am Skoda Fabia RS T16 4x4 von René Münnich Bremsen montiert worden, die nicht so schnell überhitzen. Belege und Scheiben mussten dann allerdings im ersten freien Training eingebremst werden. Im zweiten freien Training stimmte die Bremsbalance noch nicht, so dass sich Münnich nicht richtig auf die für ihn neue Strecke einschießen konnte.
Doch damit nicht genug: Als zum gezeiteten Training aufgerufen wurde, war der Skoda nicht startklar. Eine Ölleitung war undicht, das konnte nicht rechtzeitig behoben werden. So fand sich Münnich am Ende der Tabelle ohne Zeit wieder.
Trotz der widrigen Umstände war dann im ersten Heat deutlich zu spüren, dass Münnich und sein Skoda einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht haben. Nach dem Start konnten sie dem Top-Favoriten auf den EM-Titel, Michael Jernberg (Schweden/Skoda), gut folgen – bis zur letzten Runde. In der North Bend, einer Spitzkehre, wurde ein Konkurrent plötzlich extrem langsam. Münnich: „Um einen Crash zu vermeiden, habe ich mein Auto beim Anbremsen in einen Dreher gezwungen. Schade, von den Zeiten her wäre eine Top-Ten-Platzierung drin gewesen.“
Der Dreher hatte leider weit reichende Auswirkungen, denn dabei war auch der Motor abgestorben – mit schlimmen Folgen für den Turbolader und wahrscheinlich auch für den neuen Motor von Trollspeed. Da der Motor durch das ALS-System extrem heiß wird, muss er noch eine Weile Kaltlaufen, bevor er endgültig abgestellt wird. Sonst kann die Hitze für die Komponenten tödlich sein.
Dass der Dreher größere Schäden zur Folge hatte, stellte sich schon beim Start zum zweiten Heat heraus. Es baute sich kein Ladedruck mehr auf. Offensichtlich war eine Dichtung nach dem Heißabsteller defekt, die Brennräume wurden nicht mehr optimal gefüllt. Münnich: „Der Leistungsverlust war spürbar. Trotzdem konnte ich Hunsbedt und Walfridsson folgen.“ Doch es war das Pleiten-Pech-Pannen-Wochenende, und der Heat wurde abgebrochen und neu gestartet. Das war für den waidwunden Motor zu viel! Jetzt drückte die Ladeluft, die wegen der defekten Dichtung überall hin – nur kaum noch in die Brennräume – strömte, in das Kühlsystem. Prompt platzte der Kühler. Nach dem zweiten Heat stand in der Zeitenliste hinter René Münnich nur „DNF“. Did not finish. Rennen nicht zu Ende gefahren!
Mit provisorisch repariertem Motor ging es schließlich in den dritten Heat. Der Start war super, dann ließ Münnich es aber ruhiger angehen: „Das Finale war eh nicht mehr drin. Also habe ich das Auto geschont, um den Start beim DRX-Lauf auf dem Estering nicht zu gefährden.“
Münnich brachte trotz allem positive Erkenntnisse von der Insel mit. Nach wie vor ist er nämlich begeistert über die gute Zusammenarbeit mit seinem neuen Tuner Trollspeed. „Dadurch hatten wir auch Zugriff auf die GPS-Daten von Michael Jernberg“, sagt Münnich. Der Vergleich sei äußerst interessant gewesen, denn auf 80 Prozent der Strecke habe er gegenüber dem Schweden nur 0,3 Sekunden verloren, auf dem Rest, einem schnellen Schotterstück, aber mehr als eine Sekunde. Das lag wahrscheinlich an einem Dämpfer, der in Lydden kaputt ging. Münnich: „Das wirkt sich natürlich gerade auf Schotter besonders negativ aus.“
Mandie August hatte mit ihrem VW Polo S1600 in der Division 1A kaum technische Probleme, dafür tat sie sich zunächst aber recht schwer, auf der für das ganze Team neuen Strecke die optimale Linie zu finden. Doch sie machte das ganze Wochenende erhebliche Fortschritte, steigerte sich und fuhr im dritten Heat in dem Klassefeld die 14. schnellste Zeit. Münnich: „Am Ende des Tages hatte Mandie den Speed, der fürs C-Finale gereicht hätte.“