Berichte

Autocross EM Matschenberg

29.07.2008
Als Lokalmatador hatte René Münnich vom Team ALL-INKL.COM die Weltelite im Autocross herausgefordert – und der Oberlausitzer schlug sich hervorragend: Mit seinem VW Golf Turbo 4x4 musste er sich beim sechsten Lauf zur Autocross-Europameisterschaft in der Offroad Arena Matschenberg nur den beiden im Championat führenden Fahrern, Václav Fejfar (CZ) und Narius Naujokaitis (LT), sowie Christian Giarollo (I) geschlagen geben. Für seinen vierten Platz im Finale der Division 1 bekam Münnich 13 EM-Punkte. Damit ist er in der Meisterschaft jetzt bestplatzierter Deutscher.

„Ich hatte anfangs große Bedenken“, sagt Münnich. „Ich bin ja nicht gerade der Schotterprofi.“ Sonst ist er im Rallycross unterwegs, wo 60 Prozent der Strecke oder mehr asphaltiert ist. Im Training bestätigte sich die Befürchtung: Münnich war in seiner schnellsten Runde mit 35,82 Sekunden gut drei Sekunden langsamer als der Schnellste. Münnich: „Das war schon ziemlich hart.“

Die Ursachen waren klar: Münnich, der sonst einen Skoda Fabia T16 4x4 einsetzt, kam mit seinem Ersatzauto nicht zurecht, außerdem fehlte es dem Golf an Leistung. Und es kam noch schlimmer. Im ersten Lauf explodierte der Turbolader, immerhin wird Münnich noch Zwölfter. Über Nacht baute das Team dann den Turbolader vom Skoda ein. Münnich: „Eigentlich passt er gar nicht auf den Golf-Motor. Aber wir wollten es wenigstens versuchen.“

Plötzlich lief der Golf. Im Warmup am Sonntagmorgen war Münnich zwei Sekunden schneller als am Vortag. Die Mühe hatte sich gelohnt: Im zweiten Heat hatte Münnich einen Superstart, schoss von Startplatz sieben bis auf Platz zwei nach vorn und wurde schließlich Vierter. Im dritten Heat holte ihn dann wieder das Pech ein, als eine Antriebswelle am Golf brach. Münnich strahlte trotzdem, denn er hatte sich gerade noch für das A-Finale der Division 1 qualifiziert.

„Meine Taktik war klar: Ohne Risiko fahren und möglichst ankommen“, sagt Münnich. Das gelang ihm auch. Von Platz zehn kämpfte er sich vor den begeisterten Zuschauern bis auf Platz vier vor. Beinahe hätte er es sogar bis aufs Treppchen gebracht. „Egal“, sagt Münnich, „ich habe mich trotzdem riesig gefreut.“

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