Berichte

EM: Maasmechelen (B)

08.09.2008
René Münnich hat sich noch einmal gesteigert. Beim siebten Lauf zur Rallycross-Europameisterschaft auf dem „Teufelsberg“ in Maasmechelen schaffte er mit seinem Skoda Fabia T16 4x4 in der Division 1, der Königsklasse im internationalen Rallycross, zum ersten Mal den Sprung in das C-Finale und erkämpfte sich am Ende bei schwierigen Witterungsverhältnissen einen EM-Punkt. Münnichs Fazit nach dem Rennen: „Auf nasser Fahrbahn kann ich mit den Top-Fahrern mithalten, im Trockenen fehlt es doch noch ein wenig an Leistung. Aber das werden wir im Winter sicher beheben können.“

Im Training musste sich Münnich auf dem fahrerisch anspruchsvollen Duivelsberg-Circuit mit Platz 26 begnügen. Das war in etwa wie bei den vorherigen EM-Läufen, zufrieden war Münnich damit aber noch nicht. Schon im ersten Heat steigerte er sich, als er unter anderem gegen seinen Teampartner Marc Duez (VW Golf T16 4x4) und den mehrfachen Autocross-Europameister Helmut Wild (VW Polo T16 4x4) antreten musste. Münnich beherrschte die Gruppe klar und fuhr die 19. schnellste Zeit.

Dass er im Nassen noch besser sein könnte, bewies Münnich schon am Sonntagmorgen mit einer Traumzeit im Warm Up. Tatsächlich lag er nach dem zweiten Heat auf Platz 13 und damit in greifbarer Nähe für einen Startplatz im Finale. Aber es kam noch besser. Nach dem dritten Heat rieb sich so mancher Konkurrent die Augen: René Münnich auf Platz sieben! Sensationell! Damit hatte er einen Platz im Finale sicher.

Im Finale lief es dann nicht mehr so gut. Münnich: „Erst gab es einen Fehlstart, der nicht geahndet wurde. Dann fuhr ich, um sicher zu gehen, drei Sekunden später als die anderen los. Was ich noch lernen muss: Losfahren, wenn sich irgendetwas bewegt!“ Er konnte dann zwar Morten Bermingrud fünf Runden hinter sich halten, als er in die Joker Lap musste, zog der Norweger aber vorbei. Vorher hatte er ordentlich gedrängelt. Dabei verbog er den Katalysator am Skoda so sehr, dass die Stoßstange Feuer fing. Das war Münnich egal, er freute sich über seinen ersten EM-Punkt in der Division 1.

Teampartner Marc Duez hatte mit dem VW Golf zwar gerade den DM-Lauf auf dem Estering gewonnen, in Maasmechelen wurde aber schnell klar, dass er gegen die aktuellen Autos trotz höchsten Einsatzes keine Chance mehr hat. Auch Duez konnte am Sonntag im Nassen viel besser mithalten, hatte dann aber Pech, als sich im zweiten Heat ein Konkurrent vor ihm drehte und die Zeit verdarb. Duez blieb am Ende Platz 36, in der Gunst der Zuschauer lag er mit dem ALL-INKL.COM-Golf ganz weit vorne.

Auch Teampartnerin Mandie August steigerte sich erneut. Auf trockener Fahrbahn war sie mit ihrem VW Polo S1600 schnellster deutscher Teilnehmer, im Warm Up am Sonntagmorgen war sie sogar schneller als der tschechische Top-Fahrer Zdenek Cermák. Aber das half ihr nicht viel. Die Starts auf nasser Fahrbahn gelangen ihr nicht optimal, so dass sie in Heat 2 und 3 jeweils von langsameren Konkurrenten aufgehalten wurde. Einer dreht sich sogar vor ihr. Am Ende des Tages lag sie auf Platz 26, hatte aber bewiesen, dass sie sich inzwischen auch in der EM nicht mehr verstecken muss.

Zurück