Das Team ALL-INKL.COM hat beim neunten Lauf zur FIA Rallycross-Europameisterschaft im Autodrom Ceská Lipa (Tschechien) zwar keine weiteren Punkte eingefahren, in der Division 1 deutete René Münnich mit seinem Skoda Fabia T16 4x4 im Zeittraining aber sein wahres Potenzial an. Damit bewies er ein weiteres Mal, dass er in seiner ersten vollen EM-Saison auf dem richtigen Weg ist. „In diesem Jahr will ich Erfahrungen sammeln und das Auto konsequent weiterentwickeln“, hatte Münnich vor dem ersten Rennen und auch während der Saison immer wieder betont. 2009 wolle er dann angreifen.

Nach Testfahrten auf der tschechischen EM-Strecke hatte Münnich einige Änderungen am Fahrwerk des Skoda vorgenommen: „Wir haben unter anderem die Stabilisatoren getauscht. Außerdem haben wir die Getriebeabstimmung geändert.“ Den 2-Liter-Motor, der auf der Powerstrecke von Ceská Lipa sicher von Vorteil war, hatte das Team schon einige Rennen zuvor eingebaut. Und trotzdem waren alle überrascht, als Münnich im Zeittraining eine schnellste Runde in 43,66 Sekunden gelang. Das war im 30 Fahrer starken Feld die achtbeste Zeit, nur 64 Hundertstelsekunden langsamer als der Trainingsschnellste, Ex-Europameister Ludvig Hunsbedt! Fahrer wie Mikael Jernberg, Andreas Eriksson, Jean-Luc Pailler oder Per Eklund hatte Münnich sogar hinter sich gelassen. Münnich: „Ich war total happy! Endlich hat mal alles gestimmt!“

Wie hoch die Trauben in der Rallycross-Europameisterschaft hängen, musste Münnich dann im ersten Heat erfahren: „Nach der tollen Trainingszeit war mental die Spannung nicht mehr voll da, ich habe nicht mehr ganz so viel Druck gemacht wie noch im Training.“ Ergebnis: Platz 16. Immerhin, das war der erste Schritt für einen Startplatz im Finale.

Im zweiten Heat konnte Münnich dann aber nicht mehr nachsetzen, weil in der zweiten Hälfte des Rennens der Schlauch vom Ladeluftkühler absprang. Münnich musste den Heat abbrechen. Im dritten Durchgang hielt er zunächst gut mit seinem Markenkollegen, dem schwedischen Titelaspiranten Mikael Jernberg, mit. Münnich: „Dann zog er mir langsam davon. Ich wollte nichts riskieren und ein solides Ergebnis nach Hause fahren.“ Das gelang auch, es war aber wieder nur der 16. Platz. In der Addition reichte das nur für Platz 19.

Für Teampartnerin Mandie August lief es in der Division 1A zunächst sogar noch besser. Mit ihrem VW Polo S1600 schaffte sie im ersten Heat sogar die 15. schnellste Zeit, das vorzeitige Ende kam am Sonntagmorgen beim Aufwärmen für den zweiten Heat: Motorschaden!

In einer Woche tritt das Team ALL.INKL.COM beim EM-Lauf in Polen an. Die Voraussetzungen sind günstig. Offenbar ist Tor Slomczyn eine Skoda-Strecke. In den vergangenen vier Jahren hat dort dreimal ein Skoda gewonnen. Münnich setzt sich aber nicht unter Druck: „2008 ist ein Testjahr! Dabei bleibt es.“