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EM: Maasmechelen

René Münnich und Mandie August haben auf dem Duivelsberg-Circuit in Maasmechelen (Belgien) keine weiteren EM-Punkte einfahren können, trotzdem zieht der Teamchef eine halbwegs positive Bilanz: „Eigentlich waren wir gar nicht so schlecht. Wir hatten vorher ein paar Tage in Sosnova getestet und dabei auch einiges ausprobiert.“ Das habe sich bei der Generalprobe für das „Heimspiel“ auf dem Estering allerdings noch nicht bewährt, der aktuelle Skoda Fabia RS T16 4x4 sei eben von der Basis her ein WRC-Auto und sei jedes Mal eine Gratwanderung, das optimale Set-up zu finden.
Die Zeiten im freien Training hätten gezeigt, dass Münnich in die Top Ten fahren könne, im Zeittraining habe es dann wegen eines kleinen technischen Problems nur für Platz 18 gereicht. Der erste Heat am Samstag machte dann Hoffnung auf mehr: Nach einem eher durchschnittlichen Start bog Münnich dann gleich in die Joker Lap ab, um das Feld dann von hinten aufzurollen. Obwohl er noch einige Sekunden hinter Will Teurlings im Volvo verlor, der erst sehr spät „jokerte“, gewann Münnich diesen Lauf klar vor Lokalmatador Patrick van Mechelen im Subaru. Ergebnis: Rang 13. Der erste Schritt zu einem weiteren Erfolgserlebnis war gemacht.
Nachdem es fast die ganze Nacht geregnet hatte, erwies sich der Teufelsberg am Sonntag als äußerst tückisch. Das Set-up passte hinten und vorne nicht. Münnich: „Mal übersteuerte das Auto, mal untersteuerte es.“ Und auch der Fahrer gibt zu, an diesem Tag nicht in Top-Form gewesen zu sein. Zweimal Platz 18 reichte an diesem Tag nicht, um sich in dem starken Fahrerfeld für einen Startplatz in einem der Finals zu qualifizieren.
Münnich ist dennoch optimistisch: „Der neue Skoda ist fast fertig, außerdem bauen wir einen Audi A3 für die Division 1 auf.“ Das zweite Projekt sei das Ergebnis einer intensiven Analyse der aktuellen Entwicklung in der Königsklasse der Rallycross-Europameisterschaft. „Isachsen, Hansen, Doran: Alle fahren größere Autos“, sagt Münnich. „Offenbar ist ein längerer Radstand von Vorteil. Deshalb bauen wir einen A3.“ Das Auto sei zwar nicht homologiert, die entsprechende Ausnahmegenehmigung, die unter anderem auch Kenneth Hansen für seinen Citroën C4 bekommen habe, werde sich das Team ALL-INKL.COM über den DMSB besorgen.
Mandie August verpasste zwar auch die Qualifikation für ein Finale, sie hatte aber im ersten Heat einen Riesenauftritt. Von der ungünstigsten Startposition ganz links außen hielt sie in der lange gezogenen Rechtskurve voll mit, um sich dann nach dem Scheitelpunkt quer vor dem Feld einzureihen. Den Zuschauer stockte der Atem, doch Mandie August blieb auf dem Gas und behauptete ihre Position. Das Gerangel kostete allerdings ein paar Sekunden, so dass sie auf der Zeitentabelle nur als 16. geführt wurde. Respekt hatte sie sich dennoch verschafft.
Das Rennen in Maasmechelen ist abgehakt, jetzt konzentrieren sich Münnich und August auf das „Heimspiel“. Ihr Ziel: Mindestens ein Startplatz im Finale.


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