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EM: Estering

Was für ein starker Auftritt! Bei seinem Heimspiel auf dem Buxtehuder Estering stand das Team ALL-INKL.COM mit allen drei Fahrern immer wieder im Mittelpunkt – einmal auch unfreiwillig, als sich Mandie August mit ihrem VW Polo S1600 in der Sparkassen-Kurve spektakulär überschlug. Das alles aber wurde überstrahlt von René Münnichs Fahrt ins C-Finale und weiteren vier EM-Punkten, die ihn zum erfolgreichsten deutschen Fahrer der vergangenen 25 Jahre in der Königsklasse der FIA Rallycross-Europameisterschaft machen. Und natürlich von Clemens Meyers sensationellem Gewinn des A-Finales in der Division 1A.

Meyers Triumph im Skoda Fabia RS S1600 war nicht nur der erste Sieg des EM-Rookies, es war auch der größte Erfolg eines Autos, das vom Team ALL-INKL.COM selbst aufgebaut worden war. „Ich freu mich für Clemens, aber ich freue mich auch für das ganze Team. Wir sind jetzt hoch motiviert, in Zukunft auch Kunden ein erstklassiges, siegfähiges Auto anbieten zu können“, sagt Teamchef René Münnich.
Das Team ALL-INKL.COM begann das lange EM-Wochenende auf dem Estering eher verhalten. René kam im offiziellen Zeittraining und auch im ersten Heat mit seinem Skoda Fabia RS T16 4x4 jeweils nicht über einen 17. Platz hinaus. Das lag weit hinter den Erwartungen, er weiß aber, wo die Schwachstelle lag: „Ich habe mir ziemlichen Mist zusammengefahren. Das konnte nur besser werden.“

Während Mandie in dem starken Feld der Division 1A mit Platz 14 im Training und Platz 16 im ersten Heat einen Startplatz im C-Finale ansteuerte, „schwächelte“ Clemens ein wenig. Nach einer guten Trainingszeit (Platz 7) landete er im ersten Heat noch hinter Mandie. Da der Fabia S1600 Öl verlor, entschied sich das Team zu einem Motorwechsel. Nachts um 2 Uhr konnten dann endlich alle ins Bett gehen...

Am Sonntagmorgen zeigten sich die Fahrer wie ausgewechselt. René musste in seinem Heat gegen Morten Bermingrud, Guttorm Lindefjell, Pavel Koutny und Marc Laboulle antreten und setzte mit der zehntbesten Zeit in der Division 1 ein Zeichen. Clemens trumpfte sogar mit der zweitbesten Zeit auf, während Mandie ebenfalls auf dem Weg zu einer Traumzeit war und sich nicht von Clemens abschütteln ließ. Doch in der Sparkassen-Kurve geriet sie innen auf die Kerbs, der Skoda in Schräglage – und schon lag er auf dem Dach. Mandie schien unbeeindruckt: Sie sagte nur kurz „autsch!“, legte den Leerlauf ein und wartete auf die Helfer, die ihr Auto wieder auf die Beine stellten. Wie cool sie blieb, zeigt ihre Zeit im dritten Heat: Sie fuhr ihre persönliche Bestzeit. Leider reichte es nicht ganz für einen Startplatz im C-Finale.

René sicherte sich dagegen mit einer weiteren zehntbesten Zeit einen Platz im C-Finale, dort traf er unter anderem auf den italienischen-holländischen RX-Haudegen „Giuseppe“ Kuypers, der bekannt dafür ist, bis zum Ziel hart um jeden Zentimeter zu kämpfen. René: „Ich lag in Führung, habe aber wohl zu oft in den Rückspiegel geblickt. Tatsächlich kam Kuypers dadurch immer näher.“ Ausgerechnet in der ALL-INKL.COM-Kurve hat Kuypers dann zugeschlagen. Ein Stoß ins Heck des Skoda – und schon stand er quer. Am Ende wurde René als 13. gewertet.

Clemens sorgte schließlich für den Höhepunkt: Dank der richtigen Reifenwahl für die regennasse Strecke, dank der richtigen Strategie für den Start und für die Joker Lap, dank seines Naturtalents als Fahrer und dank eines optimal vorbereiteten Skoda Fabia RS S1600 gewann er das Finale. Die Rallycross-Fangemeinde war aus dem Häuschen, sie hatte ihre Sensation!

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