Berichte

EM: Hell

26.06.2011
Achterbahngefühle beim 4. Lauf zur Rallycross Europameisterschaft in Hell (Norwegen) für das ALL-INKL.COM Münnich Motorsport Team - und das lag nicht nur an der anspruchsvollen Berg- und Talbahn vor den Toren von Trondheim.

Zunächst starteten die ALL-INKL.COM Piloten verhalten in die freien Trainings, schließlich galt es den neuen Kurs erstmal ausgiebig kennen zu lernen und sich mehr und mehr auf die Lånkebanen einzuschießen.

Besonders gut gelang dies René Münnich bei den SuperCars. Im freien Training noch 22, konnte er sich nach durchwachsenem Qualifying im ersten Heat bis auf den 12. Rang nach vorn fahren.
Dennoch stimmte etwas nicht mit dem Münnich Fabia MK2. René hatte mehr und mehr das Gefühl nicht den optimalen Ladedruck zu bekommen. Eine Nachtschicht mehr für die Mechaniker, doch das Problem konnte gefunden werden. Ein Haarriss in einem Schlauch im Ladedrucksystem verursachte falsche Werte. Ein Tausch brachte sofort die 7. schnellste Zeit im Warmup für René Münnich. Vorfreude auf die nächsten Heats, doch diese wurde jäh zerstört, als René bereits im Vorstart Probleme mit der Servolenkung bemerkte und daraufhin verhalten startete. Ein Reifenschaden und letztendlich auch noch ein Motorschaden machten das Unglück perfekt. Das aus für René Münnich und letztendlich nur der 19. Rang bei den Supercars.
Inzwischen konnte das Motorproblem durch intensive Studien der Mappings lokalisiert und hoffentlich endgültig beseitigt werden. Dennoch gibt es derzeit im Allgemeinen Probleme mit der Haltbarkeit der SuperCar Motoren, die Münnich bereits schon Portugal und Essay einbremsten und die es jetzt gilt im Laufe der Saison weiter einzudämmen.

„Die momentane Situation ist schon schwierig für mich. Entweder ist das Auto schnell und der Motor geht kaputt, oder uns fehlt der Speed weil irgendetwas anderes am Auto ist. Eine frustrierende Konstellation, die es nun schnellstmöglich zu beseitigen gilt.“

Deutlich besser lief es für die ALL-INKL.COM Fahrerin Mandie August.
Mit zunächst noch größeren Orientierungsschwierigkeiten auf dem anspruchsvollen Kurs in Hell, kam die Münnich Motorsport Pilotin mehr und mehr in Fahrt, was sich in einer deutlichen Steigerung durch alle Sessions hinweg widerspiegelte. Im ersten Vorlauf konnte sich Mandie gut behaupten, der 14. Platz für Sie nach dem ersten Tag im starken Super1600er Feld. Im Warmup am nächsten Morgen war sie gar 11. Schnellste, schneller als Teamkollege Clemens Meyer. In den anschließenden Vorläufen glänzte Mandie mit schnellen Runden und konnte im dritten Lauf letztendlich auch die zweite Frau im EM-Fahrerfeld Michaela Kalná erfolgreich hinter sich behalten. Der Einzug ins C-Finale und der 15.Platz am Ende des Tages der verdiente Lohn und zwei EM-Punkte für eine Top-Leistung von Mandie.

Clemens Meyer wollte nach den Rückschlägen vom Saisonbeginn endlich dick Punkten.
Zur Unterstützung waren eigens seine Eltern und sein Bruder aus Deutschland angereist.
Und dieser Support schien Früchte zu tragen. Nach kurzer Orientierung in den freien Trainings legte der Fintel´ner Super1600 Pilot richtig los, lag dem Zeittraining und 1. Vorlauf auf noch auf Rang 7. Nach der kleinen „Schlappe“ gegen Mandie im Warmup gab Clemens dann noch mal alles, was ihm im 2. Vorlauf die 3. Schnellste Heatzeit bescherte. Es folgte ein weiterer guter Lauf und das A-Final war gesichert. Spannung lag in der Luft als die Musik zum Finalen Shootout in der Super1600 Klasse ertönte. Ein guter Start von Clemens, der sofort in die Jokerlap ging, sich hinter dem EM-Führenden Bakkerud einordnete. Leider wurden die Beiden durch den mit Reifenschaden auf verlorenen Posten kämpfenden Linnemann etwas aufgehalten.
Als dann noch der Rest des Feldes jokerte musste sich Clemens wieder auf dem 5. Rang einsortieren. Alle 6 Piloten bewegten ihre Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange um den Kurs. Es waren noch zwei Runden zu gehen als Clemens etwas schlechter aus der 180° Schotterkurve heraus beschleunigte, der hinter ihm fahrende Schwede Larson versuchte diesen Vorteil zu nutzen, aber stattdessen nur Clemens Fabia hart am Hinterrad traf. Clemens hatte keine Chance und drehte sich mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit in die Mauer.
Nach der darauf folgenden Disqualifizierung von Larson der 5. Platz für Clemens Meyer beim 4. EM-Lauf in Hell.

Am nächsten Wochenende wartet auf der legendären Strecke in Höljes/Schweden schon der nächste Saisonlauf. Bis dahin wartet viel Arbeit für die Mechaniker, die zur Stunde hart an der Reparatur von Clemens stark in Mitleidenschaft gezogenen Fabia MK1 und Renés SuperCar.
Dennoch sind alle zuversichtlich die Fahrzeuge gut vorbereitet zum Saisonhöhepunkt nach Schweden zu bringen.

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