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DM: Gründau

René Münnich war auch beim dritten Lauf zur ALL-INKL.COM Deutschen Rallycross-Meisterschaft 2008 klar der schnellste Fahrer in der Division 1. Doch wie schon auf dem Estering musste er sich auch auf dem Gründautalring mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Diesmal verhinderte ein kleiner, aber folgenreicher technischer Defekt den totalen Triumph. Kleiner Trost für Münnich: In der Gesamtwertung der Meisterschaft schob er sich mit seinem Skoda Fabia T16 4x4 vom fünften auf den zweiten Platz nach vorne.

Nach seinem starken Auftritt beim Auftakt der Rallycross-Europameisterschaft in Portugal war Münnich auf dem 800 Meter langen Rundkurs im ADAC Fahrsicherheits-Zentrum Rhein-Main Favorit. Der Gründautalring gilt als fahrerisch anspruchsvoll, wegen der massiven Begrenzungsmauern flößt er den meisten Fahrern Respekt ein. Münnich: „Hier ans Limit zu gehen, dazu gehört schon eine Portion Mut.“

Im Zeittraining fuhr Münnich dann seine schnellste Runde in 30,09 Sekunden. Damit war er mehr als eine halbe Sekunde schneller als Jörg Jockel im Ford Focus, dem Sieger vom Estering. Eine halbe Sekunde! Das sind auf einer so kurzen Sprintstrecke Welten! Doch Jockel gab sich noch nicht geschlagen: Im ersten Heat legte er für vier Runden eine Zeit von 2.05,36 Minuten vor. Münnich wollte sofort kontern, wurde aber nach einem eher mittelmäßigen Start rundenlang vom Österreicher Willy Streitler im Nissan Sunny GTi-R eingebremst. Am Ende fehlten Münnich 94 Hundertstelsekunden auf Jockel.
Im zweiten Qualifikationslauf hatte Münnich endlich frei Fahrt. Seine Zeit von 2:02,78 war nicht nur die beste Zeit in diesem Durchgang, es war Tagesbestzeit. Jockel war rund zweieinhalb Sekunden langsamer, Frank Eichelberg, der Sieger vom DRX-Auftakt in Oschersleben, verlor gar rund zehn Sekunden. Mit einer weitern Bestzeit im dritten Heat sicherte sich Münnich schließlich die Pole-Position fürs Finale. Jetzt musste er nur noch den Start gegen Jockel und Eichelberg gewinnen.

Was keiner der Zuschauer ahnte: Im Skoda von Münnich spielte sich bei der Fahrt in die Startaufstellung ein kleines Drama ab. „Der Hebel für die Leerlaufsperre war gebrochen“, sagt Münnich. Damit der Fahrer im Eifer des Gefechts nicht versehentlich den Leerlauf einlegt und auf diese Weise Zeit verliert oder gar den Motor überdreht, ist in dem sequenziellen Getriebe des Skodas dieser kleine Hebel eingebaut. Ist er defekt, bleibt der Leerlauf gesperrt. Das heißt: Münnich musste auf der Fahrt zur Startaufstellung und auch während der Wartezeit die Kupplung treten. Münnich: „Als es endlich losging, war mein linker Fuß lahm.“ So konnte der Start jedenfalls nicht optimal klappen.

Jockel tobte davon, und auch Eichelberg zog noch vorbei. Den Audi hatte Münnich nach einer halbe Runde überholt. Am Ford biss er sich die Zähne aus. Jockel kämpfte mit nachlassenden Reifen, aber auch so wurde sein Auto immer „breiter“ – und dass auf einem engen Kurs, auf dem das Überholen fast unmöglich ist. Münnich stieß in jede Lücke, aber er steckte immer wieder zurück. Am Ende hatte Jockel die Nase vorn. Die Zuschauer waren begeistert, es gab viel Beifall für den Sieger. Und es gab ebenso viel Beifall für den schnellsten Mann des Tages, der bis zum Schluss fair geblieben war.

Endstand / Tabelle Division 1

Platz Fahrer   Platz Fahrer Punkte
1 Jockel, Jörg   1 Jockel, Jörg 55
2 Münnich, Rene   2 Münnich, Rene 34
3 Streitler, Willy   3 Wilhelm, Ralph 28
4 Eichelberg, Frank        


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