Berichte

EM: Estering (D)

10.10.2008
Das Finale der FIA Rallycross-Europameisterschaft 2008 auf dem Buxtehuder Estering gehört wegen seiner extremen Witterungsverhältnisse schon jetzt zu den Klassikern der Rallycross-Geschichte. René Münnich vom Team ALL-INKL.COM wird dieses Rennen auch nicht so schnell vergessen, es brachte ihm nämlich eine wichtige Erkenntnisse: Gerade bei derartigen Verhältnissen kann er in seiner ersten vollen EM-Saison schon gut mit den Schnellsten mithalten. Münnich: „Der Speed ist da, nun muss ich ihn nur noch in gute Ergebnisse ummünzen.“

Manchmal scheitert sein Vorhaben an Kleinigkeiten. Im Training wollte er auf dem Estering zum Beispiel in seinem Skoda Fabia T16 4x4 die Getriebeübersetzung vom Rennen in Sosnova (Tschechien) testen. Münnich: „Das ging leider in die Hose. Die Strecke hatte einfach zu wenig Grip, und dafür war das Getriebe viel zu lang übersetzt.“ Dadurch sei er an den Schlüsselstellen des Circuit Estering zu langsam gewesen, die Drehzahl habe nicht gepasst und der Motor habe nicht die optimale Leistung gehabt. Am Ende des Trainings sprang für Münnich Platz 22 heraus. Immerhin: Damit war er in dem Weltklassefeld bester Deutscher in der Division 1.

Den ersten Heat am Samstag musste Münnich wegen eines anderen Termins auslassen, dafür musste er nach einer kurzen Nacht am Sonntagmorgen gleich buchstäblich ins kalte Wasser springen. Es regnete in Strömen, und ein eisiger Wind fegte über den Estering. Offenbar sind das aber die optimalen Verhältnisse für Münnich. Obwohl er am Start auf der ungünstigen Position ganz außen stand und obwohl er drei Runden lang von Ex-Europameister Jean-Luc Pailler aufgehalten wurde, fuhr Münnich im zweiten Heat die 15.schnellste Zeit. Er ist sich sicher: „Da war mehr drin.“

Am Start zum dritten Heat musste er wieder von ganz außen starten. Nach dem üblichen Gerangel in der Sparkassen-Kurve reihte er sich an vierter Stelle ein. Münnich: „Diesmal hinter Frank Eichelberg. Er war extrem langsam.“ Das Überholen war nicht ganz einfach, denn sobald sich Münnich dem Golf von Eichelberg näherte, war seine Scheibe voller Matsch. Die Sicht war gleich Null. Irgendwie hat er es in der letzten Runde dann doch noch geschafft, eine gute Zeit war aber nicht mehr drin: Platz 18 im dritten Heat. Für einen Startplatz im Finale reichte das nicht mehr. Münnich: „Schade eigentlich. Im Nassen konnte ich schon in Belgien ins Finale fahren. Das war auf dem Estering auch drin.“

Münnichs Teamgefährtin Mandie August verpasste in der Division 1A ebenfalls knapp den Sprung ins Finale. Auch sie kam bei den extremen Verhältnissen immer besser zurecht, im dritten Heat fuhr sie mit ihrem VW Polo S1600 sogar auf Platz 17. Aber das reichte nicht ganz.

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